Auch in Bezug auf die Zeilen 17’-19’ scheint der Kopist den Kontext des Originals missverstanden zu haben. Wie schon in
Riemschneider K.K. 1977a und später auch in
Frymer-Kensky T. 1979a, S. 231ff., hervorgehoben, sollte es in der ursprünglichen Fassung (abgesehen von der Sprache der originalen Redaktion!) expressis verbis auf die Ordalpraxis des
hursan hingewiesen werden. Aufgrund der doppelten Valenz ḪUR/ḪAR des ersten Zeichens dieses speziellen Terminus und der variierenden Bedeutung, die ihm im mesopotamischen Bereich im Laufe der Zeit zukommt (
Frymer-Kensky T. 1979a, S.. 481ff.;
Frymer-Kensky T. 1981a), gleichzeitig aber wegen der ebenso juristisch relevanten Rolle des hethitischen Wortes
ḪARšar/ḪARšn- „Kopf, Person“ (s. zuletzt
Dardano P. 2002a), scheint der hethitische Kopist (oder der die mögliche ursprünglichere Fassung vom Akkadischen ins Hethitische übersetzende Schreiber?) den Kontext nicht mehr verstanden und
ḪAR-ša-ni dÍD-y
a Z. 17’ (dem korrekten Ausdruck in Z. 10’entsprechend) und
A-NA SAG...
dÍD-y
a Z. 18’ wiedergegeben zu haben. Zu den interpretativen Missverständnissen dieser zwei Zeilen kommen noch die Fehlschreibungen in Z. 19':
na-at<-
ta> und
hu-⌈e⌉!-<
eš>-
nu-ú-ut (wie schon in Forrer 2 BoTU und später in
Laroche E. 1973c und
Soysal O. 1989b aufmerksam gemacht).